Feedback zu meinem Beitrag „Die Vergangenheit ist nicht die Zukunft“

Vielen Dank für das Feedback zu meinem neuesten Blog-Post „Die Vergangenheit ist nicht die Zukunft“.

Hier gab es die interessante Frage, ob es einen Weg gibt, das Thema in einer formelleren, mathematischen Weise zu erklären. Ja, wir alle denken in unterschiedlicher Art und Weise. Ich bin grundlegend davon überzeugt, dass es keinen richtigen oder falschen Weg gibt, unsere Welt zu sehen. Daher habe ich mir die Frage angeschaut und möchte das Ergebnis mit dir teilen:

In der beschriebenen Situation denkt der Verstand, dass eine Person A eine Erfahrung macht. Da wir in unserem Beispiel annehmen, dass die Person A bisher kein Wissen über diese Erfahrung hat, werden wir zu Beginn der Erfahrung diese Person A0 nennen. Die Erfahrung werden wir Ex nennen, und weil es die erste Erfahrung dieser Art ist, werden wir sie Ex1 nennen. Zum besseren Verständnis nehmen wir an, dass Ex eine Reitstunde ist. Diese Reitstunde endet damit, dass die Person vom Pferd geworfen wird, was für die Person A ein negatives Erlebnis bzw. Ergebnis ist.

Nun speichert der Verstand, dass A0 und Ex1 ein negatives und nicht erwünschtes Ergebnis haben.

Für dieses Beispiel gehen wir nun davon aus, dass zwei Jahre später die gleiche Person eine weitere Chance haben wird Ex (Reiten) zu erleben und der innere Dialog mit den negativen Standard-Antworten stattgefunden hat. Dies verhindert, dass die Person es tatsächlich noch einmal versuchen wird. Der Verstand erinnert sich an Ex und erinnert sich somit gleichzeitig an das negative Ergebnis. Daher warnt er die Person A, damit sie sich nicht erneut in die gleiche Gefahr begibt.

Das Problem ist hier, dass der Verstand seine Berechnungen auf einer falschen Basis anstellt. Während A0 und Ex1 ein negatives Ergebnis hatten, erschufen sie tatsächlich eine Person A1 mit der Erfahrung von Ex1. Das heißt, die Person nach der Erfahrung Ex1 ist eine andere als vorher. Also müsste die Gleichung zwei Jahre später heißen, dass Person A1 ein zweites Mal die Erfahrung Ex haben wird, weshalb wir es Ex2 nennen. Der Verstand hat jedoch keine Daten über das Ergebnis für A1 und Ex2 und interpoliert daher, dass es ähnlich sein wird wie bei A0 und Ex1, also dass ein negatives Ergebnis herauskommen wird.

Diese Assoziation ist jedoch falsch, denn die Person A1 weiß jetzt, was das negative Ergebnis in Ex1 verursacht hat. Es könnte sein, dass das Pferd Angst hatte, weil das Radio plötzlich etwas lauter wurde, oder es gibt irgendeinen anderen bewussten oder unbewussten Grund. Daher ist die Person A1 jetzt vorbereitet.

Das Problem ist allerdings, dass der Verstand eine fehlerhafte Interpolation durchgeführt hat, um Gefahr zu vermeiden. Diese Vermeidung hat einen Preis – den Preis der Freiheit. Wenn unser Verstand die Gefahr vermeidet, beschränkt er sich auch in seiner Freiheit. Und damit schränkt er stark die Erfahrungen ein, die er uns erlaubt zu machen.
Also die Antwort ist:

A0 + Ex1 != A1 + Ex2

Bitte denke immer daran und unterstütze deinen Freund oder Partner darin, sich nicht einzuschränken, indem er Gefahr vermeidet, sondern dass er stets offen für neue Erfahrungen bleibt.

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