Der COVID19 Virus wird immer ein Teil unserer Menschheit bleiben. Eine Ausrottung ist aus meiner Sicht unwahrscheinlich. Auch eine Impfung wird daran nichts ändern. Selbst andere impfpreventable Erkrankungen sind trotz der zur Verfügung stehenden Impfung nicht verschwunden.
Auf eine Impfung zu hoffen machen gerade viele Menschen. Wir sind mit einem Mal von der uns bekannten Welt in eine Welt des Unbekannten geworfen worden. Meiner Meinung ist die Verarbeitung, die gesellschaftlich gerade abläuft, analog der Trauerphasen. Die erste Phase ist die Phase des Nicht-wahr-haben-wollens. Man leugnet den Verlust. Da es hier nicht um einen Verstorbenen geht, bleibt man im Widerstand und sucht nach Wegen, wie das was da ist weg gehen kann. Die Impfung ist eine Hoffnung an die man sich klammern kann.In der Medizin ist man eigentlich konservativ, dh man prüft und prüft und wenn man wirklich sicher ist, dann wendet man etwas Neues an. Das ist ein anderes Vorgehen als beim Smartphone. Beim Smartphone möchte man immer das Neuste haben weil es soviel besser ist als das Alte. In der Medizin oder anderen Wissenschaften muss das nicht so sein. Neues ist eben neu und unerforscht und unbekannt. Es kann etwas sein was gut funktioniert. Es kann eine Sackgasse sein oder es kann sogar schaden. Viele Medikamentenskandale zeigen dies. Dieses eher konservative Vorgehen in der Medizin sichert häufig Leben.Das eine Impfung kurzfristig zur Verfügung stehen könnte, bricht also mit den Prinzip Sicherheit. Das ggf. Prüfprotokolle verkürzt werden, bricht damit erst recht. Sollte man bei einer Impfung, die man weltweit anwenden möchte nicht noch vorsichtiger sein, als bei einer Impfung, die nur für ein Land oder einen Teil eines Marktes zur Verfügung steht?Wer das mit der Impfung wirklich machen möchte, dem empfehle ich sich gut beraten zu lassen und eine gute Abschätzung von Nutzen – Risiko zu machen.Deshalb sollte man, meiner Meinung nach, auch nicht auf Zwangsimpfung setzten. Dann gäbe es nämlich keine freie Nutzen-Risikoabschätzung mehr. Zwangsimpfung sind eher ein Ausdruck von Angst, panischen oder gar naiven und nicht von reflektiertem Denken. Das schnelle zur Verfügung stellen, gemeinsam mit der Neuheit der Impfung erhöht den Risiko Anteil der Gleichung. Nun gibt es also schon zwei Risikofaktoren.Als dritter Risiko-Faktor kommt noch dazu, dass es ggf. ein Impfstoff auf einer neuen Basis (mRNA) sein wird. Also nicht so wie bisher, wo man Antigene produzierte und diese in den Muskel spritze, sondern ganz neu mit genetischem Material. Mir ist bisher keine, dem breiten Markt verfügbar RNA Impfung bekannt. Also ein weiterer Risikofaktor. Nun haben wir schon zusätzliche 3 Risikofaktoren von unbekanter Größe. Um einen positives Ergebnis der Nutzen-Risiko Analyse zu bekommen, müsste der Nutzen wirklich sehr gross sein. Ist dem so?Aus Italien erreichen uns positive Nachrichten. Hier hat man viele Möglichkeiten gehabt seine Kenntnisse über die Erkrankung zu erweitern. Und es zeichnet sich ab, dass es dort ein Behandlungsplan geben könnte, der bei frühzeitiger Anwendung, d.h. auch beim frühzeitigen Erkennen der Erkrankungen, die schweren Verläufe deutlich weniger entstehen lässt. Aber auch dieser vermeintlich Behandlungsplan muss getestet bzw. studiert werden. Der Vorteil dabei ist, dass er auf Medikamente setzt, die schon länger auf dem Markt verfügbar sind. D.h. die Zulassungsstudien der Medikamente wurden ohne diesen Krisen-Zeitdruck durchgeführt und man hat auch schon Erfahrungen mit den Medikamenten in der Anwendung am Patienten. Deutliche Vorteile für eine Nutzen-Risiko Bewertung. In ein paar Wochen wissen wir bestimmt mehr. D.h. es könnte gut sein, das man das Risiko einer unbekannten Impfung gar nicht eingehen muss.Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin nicht gegen die Impfung. Ich bin auch nicht dafür. Ich möchte eine vernünftige Nutzen- Risiko Analyse. Es ist viel passiert, um Argumente zu liefern, um Impfungen zu diskreditieren. Das „Symptom“ sind die Impf-Gegner. Die Dinge die passiert sind (Schweinegrippe, teilweise Haftungsfreistellung der Hersteller, …) haben leider ein Werkzeug, dass der Menschheit früher genutzt hat, schlecht dastehen lassen. Wodurch konnte das passieren? Welche Interessen haben zu diesen Dingen geführt? Eine vernüftige Bewertung braucht aber einen klaren Kopf. Viele haben das aktuell nicht, sondern Angst und Sorgen herrschen vor. Dies ist aus meiner Sicht ein ganz ungünstiges Klima für weitreichende Entscheidungen. Daher finde ich es hilfreich, dass etwas „Druck aus dem Kessel“ genommen wird, wenn die Kollegen in Italien tatsächlich einen Behandlungsplan gefunden haben, der funktionieren könnte. Ich bitte die Gedanken einfach mal mitzudenken. D.h. nicht, dass dies hier alles von mir richtig ist. Die Entwicklung wird es zeigen.Die Impfung als Erlösung zu sehen, sehe ich genauso ungünstig wie den Virus zu verharmlosen (ignorieren).
Bildnachweis:
Foto von Pixabay